Es gibt nur mehr wenige, von Menschen fast gänzlich unberührte Naturjuwele in Tirol. Das Platzertal südlich von Landeck ist eines davon und deshalb besonders schützenswert.
Foto: WWF, Sebastian Frölich
Alpine Moorlandschaften, Trockenbiotope und selten gewordene mäandrierend (gewundene) Gewässerabschnitte stehen nicht umsonst unter dem rechtlichen Schutz der EU. Im fast vergessenen Platzertal auf 2.300 Meter Seehöhe gibt es all diese Besonderheiten in einem Tal. Es zählt daher zu den bedeutendsten alpinen Lebensräumen und braucht dringend unseren Schutz.
Für das Kraftwerk Kaunertal müssten vier ökologisch intakte Wildflüsse in einen Speicher umgeleitet werden. Ein riesiger Speichersee würde entstehen. Die Umleitung würde mit ihren über 25 km langen Tunnelsystemen das ökologische Gleichgewicht der Wildflüsse für immer zerstören. Dass ein 120 Meter hoher und 450 Meter breiter Staudamm inmitten eines so selten geworden Naturjuwels einen radikalen Einschnitt in die Natur bedeutet, kann sich jeder vorstellen. Die Höhe des Dammes entspricht mit nur knapp 16 Metern Unterschied fast der Höhe des Stephansdoms! Das muss unbedingt verhindert werden.
Wer das vergessene Tal noch nicht kennt, sollte sich von der Schönheit der unberührten Natur überzeugen. Es gibt eine schöne Wanderung ins Platzertal, die wir euch gerne näher beschreiben.
Wanderung von Pfunds aus über die Pfundser Tschey in das Platzertal zur Platzeralm
Ausganspunkt: Parkplatz Tscheylücke
Über die schönen und weit bekannten Tscheywiesen geht es immer weiter bergauf. Der Dampf steigt hier in den frühen Morgenstunden auf, die Tautropfen glitzern auf den Blättern der bunten Wiesenblumen. Bei Grupach (1700m) befindet man sich dann am höchsten Punkt. Man folgt rechts dem Hinweisschild „Platzeralm Nr. 7“. Zuerst geht es auf einer Schotterstraße entlang, dann kommt man über einen Steig dem Idyll immer näher. Am Jägerstand vorbei geht es links Richtung der beschilderten Abkürzung „Platzertal/Leiterkopf“ über lichte, sonnendurchflutete Lärchenwälder und steile hochalpine Almwiesen taleinwärts. Es geht weiter bergauf zu den Ruinen der ehemaligen Erzaufbereitungsanlage und schließlich gelangt man zur Platzeralm (2182m). Hier wird man für die Anstrengung der Wanderung belohnt. Das Tal liegt einem hier zu Füßen, der Gebirgsbach sucht sich seinen Weg in schlängelnden Windungen hinunter. Es ist ein sehr schöner Kraftplatz, der nicht nur eine Wanderung wert ist sondern ein Naturjuwel, das unbedingt erhalten bleiben muss.
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